ALLE SCHRITTE EINER EIZELLSPENDE
Der Verein Eizellspende Schweiz bietet keine medizinische Beratung an. Die konkrete medizinische Behandlung muss in jedem Fall mit einer Fachperson besprochen werden. Wir stellen lediglich allgemeine Informationen zur Verfügung und empfehlen dringend die Begleitung durch Gynäkolog:innen und Kinderwunschzentren während des Prozesses.

SCHRITT 1
Beratung
Ob eine Eizellspende in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren ab (Alter, Diagnose, etc.). Bevor eine Eizellspende gemacht wird, müssen die Ursachen der Unfruchtbarkeit von einer Fachperson geklärt werden. Liegt die Ursache bei der Frau, kann eine Eizellspende eine Option darstellen. Je nach Behandlungsmethode, Alter etc. stehen andere Länder im Fokus.
SCHRITT 2
Untersuchung
Vor Beginn der Spende werden diverse medizinische Untersuchungen durchgeführt, sowohl bei der Empfängerin als auch bei der Spenderin (Familienanamnese, Krankheiten etc.).
SCHRITT 3
Behandlung
Die Spenderin wird mit Hormonen behandelt, damit eine gewisse Anzahl an Follikel reift. Idealerweise gibt es nach der Behandlung mehrere Follikel, um den Aufwand gering zu halten und die Chancen zu erhöhen; aber nicht zu viele, um eine ovarielle Überstimulation zu vermeiden. Welche Medikamente in welcher Dosierung wirken, ist bei jeder Frau anders. Nach ein paar Tagen wird die Reifung der Eizellen ausgelöst.
SCHRITT 4
Spende und Transfer
Einige Tage später, wenn die Eizellen reif sind, findet die Entnahme der Eizellen bei der Spenderin statt (“die Follikel-Punktion”). Die Follikel werden mit einer Punktionsnadel abgesaugt. Dies geschieht in der Regel ambulant, dauert ca. 20-30 Minuten, und erfolgt je nach Person und Klinik und Anzahl mit leichten Schmerzmitteln oder Analgosedation.Die entnommenen Eizellen werden mit Samenzellen des Wunschvaters oder eines Spenders befruchtet. Die Befruchtung kann entweder mittels IVF (In Vitro Fertilisation) oder ICSI (Intra-cytoplasmatische Spermien-Injektion) erfolgen. Es entstehen Blastozysten. Sie werden entweder sofort eingesetzt oder ca. 3-5 Tage kultiviert, um die Blastozyste mit den besten Erfolgschancen auszuwählen. Die Eizellen und Blastozysten können aber auch eingefroren werden und zu einem späteren Zeitpunkt bei der Empfängermutter eingesetzt werden. Die Empfängermutter wird ebenfalls mit Hormonen behandelt, um die Gebärmutterschleimhaut für den Transfer vorzubereiten.
SCHRITT 5
Test
Ungefähr zehn Tage nach dem Transfer folgt der Schwangerschaftstest.
Die hormonelle Behandlung der Wunschmutter kann psychisch und physisch als belastend empfunden werden; sie unterscheidet sich aber nicht wesentlich von einer IVF-Behandlung, wie sie tausende Frauen in der Schweiz jährlich machen (pro Jahr werden in der Schweiz über 13’000 IVF-Zyklen durchgeführt (1)). Für die Entnahme und den Transfer ist in der Regel keine Narkose erforderlich; je nach Klinik und Wunsch der Frau ist dies aber möglich, oder es kann auch eine Lokal-/Vollnarkose gemacht werden. Dies sollte vorher mit der ärztlichen Fachperson besprochen werden. Medizinische Risiken gibt es, sie sind aber klein.
Das Deutsche IVF-Register vermeldete für 2020 bei
0.8% der über 60'000 vorgenommen Follikelpunktionen
Komplikationen.
Quelle: Medizinische Risiken der Eizellspende; Gutachten Bartram/Stüwe.